„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“, ja, so sagt man. Aber mich, der ich erst nach fast einer Stunde auf die Gruppe gestoßen bin, hat man sehr freundlich empfangen!
Ein gute halbe Stunde nach Beginn konnte ich erst am Start sein, und, logisch, alle waren schon weg. Aber wohin sind sie marschiert? Eine Handyverbindung zu Wolfgang hatte ich nicht parat.
Italien, Spanien und Griechenland fällt einem ein, wenn man fröstelnd im Schwaikheimer Industriegebiet steht und nach dem unsicheren Gewölk über einem schaut. Und tatsächlich hat uns die kurze, trockene Phase nach einiger Zeit verlassen und Regen und Wind wechselten sich ab.
Gut, als naturbegeisterter Mensch lässt man sich von einer Tour mit Horst Schlüter nicht abhalten, zumal ein paar ornithologische Höhepunkte zu erhoffen waren.
Einige NABU-Freunde warteten dort schon auf uns, als wir mit den Autos der Fahrgemeinschaft eintrafen. Und Herr Joos begleitete uns, er ist aus der Gegend und er hatte schon zuvor Kontakt mit Marc, der die Tour vorgeschlagen hatte.
Da ich sehr selten mit dem Bus fahre, habe ich den Treffpunkt nicht richtig erkannt. Doch nach einem „Weckruf“ von Horst waren ich und drei andere dann innerhalb ein paar Minuten an der richtigen Stelle
In der Nacht auf den 1. Mai wird gerne mal übers Feuer gesprungen, Hexentänze aufgeführt und vor allem berauscht allerlei Schabernack getrieben.
Dagmars Wanderung über den alten Friedhof war weit davon entfernt, zudem wurde zum ersten Mal zu Beginn einer NABU-Führung ein Lied angestimmt.
Der Weg führte ins NSG Buchenbachtal, wobei die Pflanzenwelt keine Lust mehr hatte, sich groß darzustellen. Allerdings gab es für Torsten einiges zu tun, denn Pilze waren wohl überall zu entdecken. Ein Schwarzspecht tat sich lauthals kund und tat uns dann den Gefallen, in westlicher Richtung über uns davonzufliegen.
Um 12:30 Uhr begann die Exkursion mit einer Führung von Dr. Klaus Mendla vom NABU-Naturschutzzentrum Federsee. Er berichtete von der Entstehung des heutigen Sees, den verschiedenen Biotopen und der Vielzahl der verschiedenen Arten, die dort vorkommen. Die Fichtenkreuzschnäbel haben mit ihren Zwischenrufen ihren Kommentar dazu abgegeben. Mittlerweile 13:00 Uhr – wo ist die Sonne?
Man könnte auch meinen, dass dort, wegen der kalten Hände, der nächste James-Bond-Film gedreht würde, Titel „Coldfinger“. Na ja, bei so einer rauen Witterung wärmt ein Späßle manchmal……
Trotzdem ließen wir uns nicht unterkriegen, und Horst Schlüter schon gar nicht. Er war mit zwei weiteren Entdeckern noch nach der offiziellen Zeit hartnäckig den ziehenden Vögeln auf der Spur.