Flächenhaftes Naturdenkmal Haselstein mit Steppenheide

Haselstein mit Steppenheide

Der spornartige Stufenrandberg zwischen Zipfelbach und Buchenbach beherbergt, wie einige typische Bergkuppen im benachbarten Remstal, eine heideartige, sehr trockene Übergangszone zwischen umgelegtem Weinberg und dem Wald auf der Kuppe.


Eckdaten

Kartenausschnitt Haselstein mit Steppenheide
Kartenausschnitt Haselstein mit Steppenheide

Fläche: 1,4 Hektar

Geschützt seit: 30.07.1974

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Rechtsverordnung
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Steppenheide

Nach BundesNaturSchutzGesetz sind die offenen Felsbildungen, die Trockenmauern, die Gebüsche, die naturnahen Wälder und Staudensäume trockenwarmer Standorte geschützt. Die Flächen des Naturdenkmals und des darüber liegenden Waldes sind Eigentum der Großen Kreisstadt Winnenden. Es erfolgt keine Bewirtschaftung. Ohne Pflege würde alles verbuschen!

 

Die Pflege übernimmt der Landschaftserhaltungsverband (LEV) im Auftrag der Großen Kreisstadt und wird unterstützt durch den Schwäbischen Albverein (SAV). Seit den 1980ern kümmert sich die Ortsgruppe Winnenden des Schwäbischen Albvereins, zu Beginn unter Anleitung von Hermann Daiß, um dieses Naturdenkmal.


Beispiele aus der Botanik

 

Blutroter Storchschnabel

 

(Geranium sanguineum)

 

Schon ab Mitte Mai öffnet er seine Blüten.

 

Gerbstoffe in seiner Wurzel haben blutstillende Wirkung!

 

 

Weiße Schwalbenwurz

 

(Cynanchum vincetoxicum)

 

Blütezeit ab Ende Mai bis September

 

Enthält das giftige Vencetoxin!

 

 

Astlose Graslilie

 

(Anthericum liliago)

 

Blütezeit: Mai bis Juni

 

 

Ästige Graslilie

 

(Anthericum recemosum)

 

Sie blüht etwas später, von Mitte Juni bis Mitte Juli

 

 

Nickendes Leimkraut

 

(Silene nutans)

 

Blütezeit schon im Mai bis Ende Juni

 

Die Blüten öffnen sich abends und duften in der Nacht, um Nachtfalter anzulocken, die sie bestäuben.

 

 

Gewöhnlicher Taubenkropf

 

(Silene vulgaris)

 

Er blüht von Mai bis September.

 

Die Pflanze lockt mit reichlich Nektar Nachtfalter an, 

enthält Saponine.

 

 

Hirschwurz-Haarstrang

 

(Peucedanum cervaria)

 

Blütezeit: Juli bis August.

 

Seine Wurzeln erreichen bis zu 1,4m Länge

 

 

Kriechende Hauhechel

 

(Ononis repens)

 

Die Blütezeit liegt vorwiegend in den Monaten Juni bis August.

 

Empfindlich bei Düngung mit Stickstoff

 

 

Berg-Klee

 

(Trifolium montanum)

 

Hauptblütezeit: Mai bis Juli.

 

Bei Schafbeweidung bleibt er meist stehen.

 

 

Purpur-Klee

 

(Trifolium rubens)

 

Er blüht im Juni und Juli,

 

besiedelt in Mitteleuropa Trockenbusch- und lichte Trockenwaldgesellschaften

 

 

Kalk-Aster

 

(Aster amellus)

 

Die Blütezeit reicht von Juli bis Oktober.

 

 

Schwertblättriges Waldvögelein

 

(Cephalantera longifolia)

 

Es blüht im Mai

 


Beispiele aus der Fauna

Unter den wärmeliebenden Tierarten sind vor allen die Zauneidechse und einige Schnecken zu nennen. 

 

Zauneidechse

 

Männchen der Zauneidechse beim Sonnenbad

 

 

Große Vielfraßschnecke

 

(Zebrina dentrita)

 

Sie schützt sich vor der Hitze am Boden durch Hochklettern an einem Halm

 

 

Schöne Landdeckelschnecke

 

(Pomatias elegans)

 

Sie hat einen längsgeteilten Fuß, mit dem sie „läuft“.

 

 

Riemenschnecke

 

Helicodonta obvoluta

 


Statistik

Nach EU-Gesetz muss alle 12 Jahre ein Pflanzeninventarverzeichnis erstellt werden. Bei uns, in Baden-Württemberg, macht das die LUBW mit einer Offenlandkartierung. Sie wurde im Rems-Murr-Kreis 1994 und 2021 durchgeführt. Das Ergebnis der Kartierungen ist öffentlich einsehbar. Bei beiden Kartierungen wurden insgesamt zusammen 70 Pflanzenarten festgestellt.

 

1994 waren es 42 Pflanzenarten, 2021 sogar 49.

 

23 Pflanzenarten sind in beiden Kartierungen, also sowohl 1994 wie auch 2021, vertreten. Seit 1994 sind 18 Pflanzenarten verschwunden, jedoch 25 dazugekommen.


Quellen

  • Fotos: A.Prehl,
  • Blühende Kräuter rund um den Haselstein (1987) Natur-Rems-Murr-Verlag, Hohenstaufenstr. 8, 7064 Remshalden-Buoch),
  • Weltbild, Was blüht denn da; ISBN 978-3-8289-3105-3)
  • Offenlandkartierung 2024: Haselstein Biotop_-_Erhebungsbogen_2025-06-30_19-03-40
  • weichtier_2017_schoenelanddeckelschnecke_web, Herausgeber: Kuratorium „Weichtier des Jahres“, Text und Fotos 2017: Ira Richling (11) & Klaus Groh (1), Logos: Ursula Rathmayr, Salzburg & Jochen Gerber, Chicago