Die Böschung zwischen Weinbergweg und Wald beherbergt, wie auch einige typische Bergkuppen im benachbarten Remstal, eine heideartige, sehr trockene Übergangszone zwischen umgelegtem Weinberg und dem Wald auf der Kuppe. Geologische Aufschlüsse, wie die ungefähr in der Mitte des flächenhaften Naturdenkmals liegende Felsformation des Kieselsandsteins und der im westlichen Teil liegende Aufschluss des Unteren Bunten Mergels sind dabei genauso geschützt, wie das botanisch interessante Trockenrasen-Gebiet des Naturdenkmals.
Nicht nur das Naturdenkmal selbst ist reizvoll. Auch der Blick über die Weinberge, über das Zipfelbachtal zum Großen Roßberg mit Breuningsweiler, entschädigt für den teils steilen Aufstieg.
Fläche: 1,4 Hektar
Geschützt seit: 31.12.1986
Nach BundesNaturSchutzGesetz sind die Offenen Felsbildungen, die noch vorhandenen Trockenmauern, die Gebüsche, die naturnahen Wälder und Staudensäume trockenwarmer Standorte geschützt. Ein Großteil der Flächen des Naturdenkmals ist im Eigentum der Großen Kreisstadt Winnenden. Einige Grundstücke sind in Privateigentum. Es erfolgt keine Bewirtschaftung, aber ohne Pflege würde alles verbuschen! Die Pflege übernimmt derzeit der Landschaftserhaltungsverband (LEV) im Auftrag der Großen Kreisstadt.
Die Steppenheide, wie die Zone zwischen Weinberg und Wald auch genannt wird, beheimatet Spezialisten unter Pflanzen- und Tierarten, die besonders mit Hitze und Trockenheit gut zurechtkommen:
Blutroter Storchschnabel
(Geranium sanguineum)
Schon ab Mitte Mai öffnet er seine Blüten.
Gerbstoffe in seiner Wurzel haben blutstillende Wirkung!
Nickendes Leimkraut
(Silene nutans)
Blütezeit schon im Mai bis Ende Juni
Die Blüten öffnen sich abends und duften in der Nacht, um Nachtfalter anzulocken, die sie bestäuben.
Gewöhnlicher Taubenkropf
(Silene vulgaris)
Er blüht von Mai bis September.
Die Pflanze lockt mit reichlich Nektar Nachtfalter an, enthält Saponine.
Hirschwurz-Haarstrang
(Peucedanum cervaria)
Blütezeit: Juli bis August.
Seine Wurzeln erreichen bis zu 1,4m Länge
Kriechende Hauhechel
(Ononis repens)
Die Blütezeit liegt vorwiegend in den Monaten Juni bis August.
Empfindlich bei Düngung mit Stickstoff
Purpur-Klee
(Trifolium rubens)
Er blüht im Juni und Juli,
besiedelt in Mitteleuropa Trockenbusch- und lichte Trockenwaldgesellschaften
Deutsche Schwertlilie
(Iris germanica)
Eine Pflanze trockener Standorte, blüht ab Mai bis in den Juni
Foto: Torsten Hunger
Gewöhnliche Betonie, Heilziest
Stachys officinalis
Blütezeit: Juni bis September
Seit der Antike bekanntes Heilmittel bei Erkrankungen der Atemwege, des Magen-Darm-Traktes, der Harnwege sowie als Analgetikum bei Schmerzen.
Große Vielfraßschnecke
(Zebrina dentrita)
Sie schützt sich vor der Hitze am Boden durch Hochklettern an einem Halm
Schmalbiene
aus der Familie Lasioglossum.
Ca 60% aller Wildbienenarten brüten im Boden.
Sie nutzen die unbewachsenen Stellen, um ihre Niströhre in die Erde zu graben
Für geologisch Interessierte:
Bei den Gesteinsaufschlüssen im mittleren Teil handelt es sich um Kieselsandstein (km3s). Untere bunte Mergel (km3u), finden sich am westlichen Ende, bereits auf Korber Gemarkung
Nach EU-Gesetz muss alle 12 Jahre ein Pflanzeninventarverzeichnis erstellt werden. Bei uns, in Baden-Württemberg, macht das die LUBW mit einer Offenlandkartierung. Sie wurde im Rems-Murr-Kreis 1994 und 2022 durchgeführt. Das Ergebnis der Kartierungen ist öffentlich einsehbar. Bei beiden Kartierungen wurden insgesamt zusammen 70 Pflanzenarten festgestellt.
1994 waren es 26 Pflanzenarten, 2022 sogar 36.
18 Pflanzenarten sind in beiden Kartierungen, also sowohl 1994 wie auch 2022, vertreten. Seit 1994 sind 9 Pflanzenarten verschwunden, jedoch 17 dazugekommen
Offenlandkartierung :
Waldbiotopkartierung in Baden Württemberg: